Leserbrief: Warum am Hungerberg?

Zum Leserbrief „Weil Zukunft Fläche braucht“ vom 27. März 

Neben manch durchaus richtigen Aussagen krankt auch dieser Leserbrief zugunsten des Vorhaltestandorts „Hungerberg“ an vereinfachenden, pauschalisierenden Aussagen, die zudem alle die Kernfrage nicht lösen: Warum kann angeblich eine Brennstoffzellenproduktion in der Region, ja sogar „im ganzen Ländle“, nur hier und nirgendwo anders als am Dettinger „Hungerberg“  entstehen? Diese Frage ist bislang von keinem Leserbriefschreiber, Gemeinde- oder Regionalrat beantwortet worden. Die Bürgerinitiative gegen die Bebauung dieses Standorts ist doch nicht gegen Brennstoffzellentechnik, sondern vertritt die Ansicht, dass keine großflächigen (42 ha!) wertvollen Acker- und Erholungsflächen geopfert werden dürfen – vor allem nicht in unserem ohnehin dicht besiedelten Raum. „Bohnau-Süd“ mit 21 ha sind bereits zu viel! Daher ist schon der Ansatz von Herrn Crescente, „Weil Zukunft Fläche braucht“ zu pauschal und damit falsch, weil im Gegenteil unsere Generation schnellstens aufhören muss, weiterhin gute Böden zu versiegeln! Daimler-Benz (Pkw-Sparte) macht es in seinem Werk in Untertürkheim doch vor, wo die neue Batteriezellenproduktion zu Lasten von Teilen der Motorenproduktion ohne zusätzlichen Verbrauch an Böden realisiert wird! Daimler Trucks produziert LKWs in Wörth bei Karlsruhe – welchen Sinn gibt dann ein Brennstoffzellen-Standort im äußersten Osten unserer Region, mit Transporten immer durch den A8-Stauschwerpunkt Stuttgart? Mit noch mehr Lärm, noch mehr Abgasen! Betriebswirtschaftlich gibt das doch nur „Sinn“, wenn der neue Flächen-Eigentümer am „Hungerberg“ diese zum Schleuderpreis erhält! Müssen wir BürgerInnen auch dem zustimmen? Wir meinen: Nein!

Heike Bittermann, Kirchheim

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