Online-Veranstaltung zum Flächenverbrauch

Flächenverbrauch am Hungerberg

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Dienstag, den 29. Juni um 19.30 Uhr

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Zum Thema

Geplante Straßenverbreiterungen (z.B. B 27 Aichtal bis „Echterdinger EI“), neue Wohngebiete durch vereinfachte Bebauungsplanverfahren, neue Gewerbegebiete, weil die Kommunen sonst nicht an Geld rankommen.

Und dann kommt plötzlich die Idee ein über 20ha großes (ursprünglich sogar doppelt so groß) aus einem regionalen Grünzug durch die Regionalversammlung heraus zu nehmen, damit mal „vorsichtshalber“ ein Gewerbegebiet für wen auch immer (Wasserstofftechnologie oder Batterieherstellung für die Autoindustrie wird gemunkelt) ausweisen kann bei Bedarf.

Die Mehrheiten sind denkbar knapp für das Vorhaben im Gemeinderat, der nun die Planungshoheit hat. Eine Stimme mehr (die Stimme des BM) als erforderlich.

Der grüne Kreisverband will mit dem Thema Flächenfrass am Beispiel Hungerberg mit einer online-Veranstaltung überörtlich informieren:

Mit dabei ist die „Initiative Hungerberg“,
Dorothee-Kraus-Prause, Sprecherin für Planung  in der grünen Regionalfraktion,
Sylvia Pilarsky-Grosch, Vorsitzende des Landesverbandes BUND

Durch den Abend führen Birgit Sienz und Gerhard Härer vom grünen Kreisvorstand ES

3 Gedanken zu „Online-Veranstaltung zum Flächenverbrauch“

  1. Achtung Hungerberg
    Grünzug um Kirchheim und Luftführung für die Stadt Kirchheim sind im Finale ggf. im Spätsommer kaum interessante Themen der Dettinger Stimmberechtigten, Rückwirkungen auf die B 465 und Schädigung der Landwirtschaft auch in angrenzenden Bereichen aber schon.
    Vielleicht wäre ein attraktiveres Landwirtschaftskonzept möglich, ein verkehrsgünstiger Hofladen mit Eigenprodukten, siehe Rammertshof Großbettlingen.
    In die Mitte gestellt könnte jetzt werden: Die jahrzehntelange Unfähigkeit der Politik bezüglich Erhaltung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Lebensmittellogistik fördert durch notwendiges Überangebot das wegwerfen von Nahrungsmitteln, weil Supermärkte und Diskounter keine Kundenkontakte pflegen können, mithilfe derer jahreszeitliche Situationen usw. Beachtung fänden. Die Fremdheit zwischen Erzeugern und Verbrauchern führt zu Verschwendung.
    Weltmarktführerschaft behalten zu wollen in Sachen Kraftfahrzeuge ist ignorant in Bezug auf überholende Schwellenländer.

  2. Ich bin entsetzt. Ich habe das Gefühl, dass man heutzutage gegen Alles ist. Ich war am Hungerberg und konnte beim besten Willen kein ökologisch wertvolles Land erkennen. Der Landstrich steht oft bei Niederschlägen längere Zeit unter Wasser. Besondere , schützenswerte Flora und Fauna ist nicht ersichtlich und durch bereits erfolgte Prüfung, wohl auch nicht zu erwarten. Dieses, bisher nutzlose Land, bietet unsere Gemeinde eine große Chance zur Aufwertung der Wohnqualität. Besser kann man der nächsten Generation keine Zukunft sichern. Es geht kein wertvolles Grün verloren und durch die Autobahnnähe braucht man auch keine langen Zufahrtsstraßen. Wenn wirklich , wie angedacht, moderne, innovative, saubere Firmen , ganz besonders aus der Computerbranche angesiedelt werden, dann werden auch für unsere Kinder und Enkelkinder standortnahe Arbeitsplätze geschaffen. Mit den Einnahmen könnten auch Schulen und andere Einrichtungen modern und wettbewerbsfähig ausgestattet werden. Von den vielen zusätzlichen, positiven Effekten ganz zu schweigen. Umweltschutz ist wichtig, ohne Frage. Aber man soll doch bitte die großen Umweltsünden endlich mal ins Auge fassen und nicht mit Wichtigtuerei und Kleingeist die Mitbürger ständig bevormunden. Unseren Kindern (und auch der Umwelt) nützt es später nichts, wenn sie Kilometerweit zur Arbeitsstätte pendeln müssen. Wenn Dt. keine attraktiven Einkommenschancen mehr bietet, dann werden unsere gut ausgebildeten Fachkräfte das Land verlassen müssen.
    Ja, Sie haben Recht, man soll wirklich die Bürger entscheiden lassen. Aber nicht, ohne sie umfassend aufzuklären, auch über die riesigen Vorteile, welche sich nicht nur für uns, sondern für das ganze Land bieten. Dettingen hat fast 6000 EW , die sollten nicht von 866 Bürgern überstimmt werden. Es nützt nichts, wenn wir unseren Kindern eine industriefreie Umwelt bieten, diese aber ihre Familien nicht finanzieren können. Umwelt und Wirtschaft müssen beide berücksichtigt werden.
    Mich würde wirklich mal interessieren, wer von den Projektgegnern überhaupt das Hungerberg-Areal gesehen hat.
    Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn das Projekt gestartet wird.

    1. Sehr geehrte Frau Kadner,

      vielen Dank für Ihren Kommentar auf unserer Internetseite!

      Vorab möchte ich betonen, dass wir nicht generell „gegen Alles“ sind: Wir setzen uns zwar für den Erhalt des Hungerbergs in seiner heutigen Form ein. Mit unserer Internetseite möchten wir aber den Befürwortern und Kritikern des Vorhaltestandortes am Hungerberg eine Plattform bieten, sich über die vielseitigen Argumente und Perspektiven auszutauschen und darüber zu diskutieren.

      Hier unsere Argumente und deren Begründungen bezüglich Ihrer Meinung:

      „konnte beim besten Willen kein ökologisch wertvolles Land erkennen“
      Die Region Stuttgart als Befürworter des Vorhaltestandortes selbst stuft in ihren Planungsunterlagen das Gebiet am Hungerberg hinsichtlich der Bedeutsamkeit für
      Wasserkreislauf, Reinigungsfunktion für den ökologischen Stoffkreislauf, Bodenfunktion, Bedeutung für Kulturpflanzen Kaltluftproduktion und Strömung Richtung Kirchheim und Wendlingen
      von mittel (3) über hoch (4) bis Höchststufe sehr hoch (5) ein.
      Auch die Biotope Biotopverbunde haben dort das Prädikat: regional bedeutsam
      Die Quelle für die o.g. Punkte und für weitere Recherche finden Sie hier.

      „Der Landstrich steht oft bei Niederschlägen längere Zeit unter Wasser.“
      Wenn die Böden die derzeit massiven Niederschläge dort nicht aufnehmen und ins Grundwasser versickern lassen können, wird eine weitere Flächenversiegelung dazu führen, dass das Wasser noch schneller in die dortigen Bachläufe fließt, die solche Wassermengen erst recht nicht aufnehmen können. Uferübertretungen vom Jauchert- und Gießnau wären die logische Folge.

      „Besondere, schützenswerte Flora und Fauna ist nicht ersichtlich und durch bereits erfolgte Prüfung, wohl auch nicht zu erwarten.“
      Das einzige, was die Bodenqualität, das Landschaftsbild und die Bedeutung für den Natur- und Artenschutz dort massiv trübt, ist die temporäre ICE-Baustelle in einem kleinen Teilbereich der insgesamt 21ha. Diese Baustelle soll im Übrigen nach den Planungen im Zuge von Stuttgart 21 wieder renaturiert werden.
      Die von Ihnen erwähnte, bereits erfolgte Prüfung geht vom derzeitigen Ist-Zustand dort, und nicht der ursprünglichen Situation vor dem ICE- Trassenbau aus. Dass das derzeit wenig ansehnlich ist, sehen wir genauso.

      Das Gebiet südlich der Autobahn als „nutzlos“ zu bezeichnen, treten die Landwirte, die dort die Flächen bewirtschaften, entschieden mit dem Argument entgegen, dass dort die besten Böden in Dettingen zu finden sind. Sicherlich haben Sie bei Ihrer Begehung feststellen können, dass die Böden dort sehr dunkel (humusreich) und nicht – wie Richtung Bundesstraße stets der Fall – mit unzähligen hellen Steinen (Jurakalk) durchsetzt. Diese ertragreichen Böden dort sichern so dieser und den nächsten Generationen die Versorgung mit regional produzierten Lebensmitteln.

      Wir würden es sehr begrüßen, wenn dort lediglich „moderne, innovative und saubere Firmen“, gerne auch aus der „Computerbranche“ angesiedelt würden. Die Planungsunterlagen der Region Stuttgart, sprechen beim Hungerberg allerdings auch von „Produktion“ und „Logistik“, deren Anlagen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetz im 24-Stunden-Betrieb laufen sollen und ggf. unter die Störfallverordnung fallen.

      Mit den Einnahmen könnten auch Schulen und andere Einrichtungen modern und wettbewerbsfähig ausgestattet werden.
      Zu den (Gewerbesteuer-) Einnahmen hätten wir gerne konkrete Zahlen. Bislang konnten wir da von offiziellen Stellen nichts in Erfahrung bringen. Wir wissen aber, dass Dettingen von den Gewerbesteuereinnahmen lediglich 50% abbekommen wird, da sich die Gemeinden Kirchheim, Notzingen und eben Dettingen die Einnahmen teilen werden. Falls Sie eine konkrete oder gerne auch „nur“ eine ungefähre Summe kennen, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns diese nennen würden.

      Zu der finanziellen Perspektive, was sich unsere Kinder und deren Familien werden leisten können gehört ebenso, dass eine konzentrierte Ansiedlung von Arbeitsplätzen im spezialisierten Technologiebereich auch dazu führt, dass die Immobilien- und Wohnungspreise noch weiter steigen werden. Gehört das zu den „vielen zusätzlichen, positiven Effekten“, die wir verschweigen? Wir fragen uns auch nach möglichen Auswirkungen auf Wohnsituation, Verkehr und weitere städtische Infrasturkur. Leider haben wir dazu noch keine Antworten bekommen.

      Die Gefahr, dass Fachkräfte abwandern, sehen wir bei ca. 20.000 offenen Stellen in der Region Stuttgart ebensowenig, wie die Möglichkeit einer „industriefreien Umwelt“ – immerhin liegt die bebaute Fläche in der Region bei 170% im Vergleich zum Bundesdurchschnitt.

      Umwelt und Wirtschaft müssen beide berücksichtigt werden.
      In der Diskussion sind wir dankbar für Anregungen, die die zukunftssichere, ökologisch nachhaltige und wirtschaftliche Entwicklung unserer Region und unserer Gemeinden betreffen. Gerne würden wir dazu auch konkrete Fakten auf unserer Internetseite bereitstellen. Nur leider haben wir bislang kaum Antworten auf unsere konkreten Fragen diesbezüglich bekommen, wie z.B:
      Welche Firma/welche Firmen oder welche Brache konkret soll dort angesiedelt werden?
      Welche Auswirkungen hat eine Bebauung auf die Oberflächenwasseraufnahme?
      In welchem Verhältnis stehen die nötigen Investitionen und die zu erwarteten Gewerbesteuereinnahmen?
      Wie werden die Landwirte für den Wegfall ihrer Felder und somit unserer Nahrungsgrundlage entschädigt?
      Gibt es dafür „Austauschflächen? Wenn ja: Wo?
      Wie kann verhindert werden, dass sich der Kaltluftstrom Richtung Kirchheim durch die Bebauung erwärmt?
      Wie kann eine möglichst „umweltfreundliche“ Bebauung dort generell aussehen?

      Dettingen hat fast 6000 EW , die sollten nicht von 866 Bürgern überstimmt und mit Wichtigtuerei und Kleingeist die Mitbürger ständig bevormunden
      Die Verwaltung war lange der Meinung, das Vorhaben könne auf eine breite Unterstützung in der Bevölkerung bauen. Wir konnten nun 866 Unterschriften für die Beantragung eines Bürgerentscheides gewinnen. Dabei haben Gegner und auch Befürworter des Vorhabens unterschrieben, denen es wichtig war, dass die Bürger nun die Zeit und die Möglichkeit bekommen sollen, fundiert und umfassend informiert zu werden, Argumente auszutauschen und zu diskutieren.
      Eine Bevormundung sehen wir da eher in der bisher spärlichen und einseitigen Informationspolitik der Verwaltung, auf deren Grundlage der Gemeinderat entscheiden hätte sollen. Erst durch das Begehren, zu dem 350 Unterschriften (7% der Wahlberechtigten) genügt hätten, ist es nun den Einwohnern Dettingens möglich, selbst darüber zu entscheiden.

      Beim Entscheid muss das sog. Quorum (20% aller Wahlberechtigten, in Dettingen also ca. 1000 von ca. 5000 ingesamt) abstimmen. Ist diese Anzahl erreicht, entscheidet deren Stimmverhältnis in der Frage.
      Es können also nicht 866 Bürger 6000 „überstimmen“. Dies widerspräche den geltenden Grundsätzen und auch unserer Auffassung von Demokratie.

      Ich hoffe, ich konnte Ihnen Ihre Fragen beantworten und unseren Standpunkt näher bringen.

      Wenn Sie noch weitere Fragen, Anregungen oder Kritikpunkte haben, dürfen Sie sich gerne jederzeit melden. Wir sind dankbar, wenn wir Argumente und Standpunkte von den Befürwortern in die Diskussion aufnehmen können.

      Mit freundlichen Grüßen,

      Manfred Häfele
      Von der Initiative Hungerberg

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