Schon gewusst…? Formales

Schon gewusst…?

Abstimmungsverhältnis der Gemeinderäte zur Aufnahme des Verfahrens im November 2020:

7 dafür : 7 dagegen

Die Mehrheit kam mit der Stimme des Bürgermeisters zu Stande.

Hr. Haußmann lehnt trotz diesem denkbar knappen Ergebnis eine Bürgerbefragung bisher ab!

100% der Fläche des interkommunalen Vorhaltestandortes stehen auf der Gemarkung Dettingens.

Dettingen bekommt aber nur 50% der Gewerbesteuereinnahmen.

Die angedachte Fläche ist in etwa so groß wie der halbe Guckenrain

Während der öffentlichen Auslegung der Pläne war auf Antrag der Verwaltung die Bürgerfragestunde ausgesetzt.

Schon gewusst…? Umwelt

Schon gewusst…?

Die Ackerböden auf dem Hungerberg sind die besten Dettingens

Die Baustelle entlang der A8 soll eigentlich renaturiert werden. Dies hätte eine größere Population und Artenvielfalt zur Folge.

Dass dort aktuell weniger schützenswerte Tiere siedeln, als vor Baubeginn, ist klar…

…mit der Baustelle daneben!

Das klimatologische Gutachten zu den Auswirkungen des Gewerbegebiets Hungerberg wurde spätestens im September 2020 beauftragt …

…und ist nun lediglich auf Anfrage und Terminvereinbarung der Öffentlichkeit zugänglich. Zu einer breiten Veröffentlichung z.B. auf der Internetseite, kam es bislang nicht.

Lediglich 8% der derzeit landwirtschaftlich genutzte Fläche soll ersetzt werden. Der Rest geht verloren.

Grund: Es wurden bislang nur Eigentümer nach Austauschflächen gefragt. Landwirte, die dort Flächen gepachtet haben, verlieren also ihre Fläche, wenn der Eigentümer keine Tauschfläche will.

Gutachten von Herrn Dr. Wulf Gatter zum Thema Artenschutz und Ökologie

Dankenswerterweise hat uns Herr Dr. Wulf Gatter (Infos zur Person) das von ihm erstellte Gutachten zum Artenschutz und zur Ökologie aus dem Jahr 2009 bereitgestellt. Es zeigt die Artenvielfalt und Bedeutung des Gebietes ohne Baustelle und ist damit weit treffender als die von Prof. Küpfer angestellten Untersuchungen aus 2019, die mitten während der Bauphase entstanden sind und somit nicht die eigentliche

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Erster Schritt in die Öffentlichkeit: Gespräch mit Bürgermeister Haußmann

Am 30. März haben wir Herrn Bürgermeister Haußmann darüber informiert, dass wir ein Bürgerbegehren durchführen werden. Ziel des Begehrens ist ein Bürgerentscheid zum Industrie-/Gewerbegebiet Hungerberg. Die vorläufige Fragestellung des Entscheides lautet: „Soll der Hungerberg in seiner unbebauten Form erhalten und deshalb kein Bebauungsplan für ein Gewerbegebiet aufgestellt werden?“

Aus dem Dettinger Gemeinderat: Stand der Gespräche mit den Grundstückseigentümern

In der Gemeinderatssitzung am 29.3.2021 wurde der derzeitige Stand der Gespräche mit den Grundstückseigentümern auf dem Hungerberg seitens der Verwaltung vorgestellt.

Flächentausch

Beim Thema Flächentausch wurde klar, dass eine Bereitstellung von Austauschflächen derzeit lediglich auf die Eigentumsverhältnisse bezogen werden kann. Wo diese Austauschflächen liegen, wurde nicht gesagt.

Erst nach mehrmaligem Nachfragen seitens der Gemeinderäte war Herrn Haußmann die klare Aussage zu entlocken: Gepachtete Flächen werden nicht ersetzt. Auch die Flächen, die von Landwirten anderer Gemeinden bewirtschaftet werden, werden von der Gemeinde Dettingen nicht ersetzt. Wo Flächen „entnommen“ werden, stünden sie der Landwirtschaft nicht mehr zur Verfügung – das sei logische Mathematik meinte Hr. Haußmann. Gemeinderat Russ argumentierte verkürzt, dass der wirtschaftliche Ertrag pro qm bei einer industriellen Nutzung der Fläche größer sei, als bei einer landwirtschaftlichen.

Zusammengefasst heißt dies: Flächen werden den Eigentümern ersetzt, die dies zur Verkaufsbedingung machen.

87% der Fläche geht für die Landwirtschaft verloren

Zählt man die Flächen zusammen, wo angeblich keine Verkaufsbereitschaft vorliegt oder auf einen Austausch bestanden wird, kommt man auf 13%. Das heißt, dass 87% der Flächen für die Landwirtschaft und die lokale Nahrungsmittelproduktion verloren gehen. Auch das ist „logische Mathematik“.

Graphik zu aktuellen Verkaufsgesprächen zum Teil fehlerhaft

Das Schaubild aus der öffentlichen Gemeinderatssitzung veranschaulicht den aktuellen Stand der Verkaufsgespräche seitens der Dettinger Verwaltung.

grün: Die Eigentümer sind mit dem Verkauf einverstanden
gelb: Die Eigentümer stellt Bedingungen (z.B. Flächentausch)
rot: Die Eigentümer lehnen einen Verkauf ab
weiß: Es liegt noch keine Antwort der Eigentümer vor
Bei schraffierten Flächen handelt es sich um Grünstücke mit mehreren Eigentümern.

Gebietssteckbrief Hungerberg der Region Stuttgart

Die Entwurfsfassung der Alternativenprüfung attestiert dem Projekt ein mittleres und hohes Konfliktpotenzial in den Bereichen…

Auswirkung auf die Fläche

Auswirkung auf Biotope, Tiere und biologische Vielfalt

Auswirkung auf Boden

Auswirkung auf Wasser

Auswirkung auf Klima/Luft

Anfälligkeit für schwere Katastrophen: Erdbeben-konfliktpotenzial

Soziale Aspekte wie Nahversorgung und Lage zur KITAs und Schulen

Verkehrs-erschlißung, -anbindung und energetische Versorgung

…dennoch stimmte die Region Stuttgart zu!

Dass sich das Projekt „strategischer Vorhaltestandort Hungerberg“ nicht problemlos realisieren lässt, war den Verantwortlichen von vorne herein klar. Dass davon in den Präsentationen, Vorträgen und Artikeln seitens der Verwaltung nur wenig zu lesen ist, liegt auf der Hand:

Folgende Punkte gelten als problematisch:

Auswirkung auf die Fläche

Auswirkungen auf Biotope, Tiere und biologische Vielfalt

Auswirkung auf den Boden

Auswirkung auf Wasser

Auswirkung auf Klima/Luft

Auffälligkeit für schwere Katastrophen: Erdbeben-konfliktpotential

Soziale Aspekte wie Nahversorgung und Lage zu Kitas und Schulen

Verkehrserschließung, Anbindung und energetische Versorgung

Die detaillierte Analyse finden Sie hier…

Gebietssteckbrief-Hungerberg

Wasserstoff ist ein Bauteil für die Energiewende – kein Allheilmittel

Dass die Wasserstofftechnologie noch nicht ausgereift ist, merkt man daran, dass der Strom, der für die Herstellung des Wasserstoffes nötig ist, noch nicht aus erneuerbaren Energien kommt. Aber genau das wäre notwendig, um von einem „grünen Wasserstoff“ zu reden. Bisher wird „grauer Wasserstoff“ verwendet, der mit dem klimaschädlichen Methan hergestellt wird.

Diese nicht unerhebliche Tatsache hörte man bisher weder von der Verwaltung noch von anderen Befürwortern des Vorhaltestandortes.

Hier gibt’s mehr Infos zum Thema.

https://www.mdr.de/wissen/wasserstoff-strategie-einsatz-energiewende-100.html

Leserbrief: Rhetorische Taschenspielertricks

Große Worte rund um die eigenen Ansprüche von Transparenz und Ergebnisoffenheit tönten bei der „Zukunft im Dialog“. Was folgte waren lediglich rhetorische Taschenspielertricks.

In einer Hypothese wird angenommen, dass Dettinger Pendler täglich die Strecke des Äquators zurücklegen. Gleichzeitig wird das mit einer Milchmädchenrechnung hingedreht, als ob durch den Gewerbeschwerpunkt diese Strecke wegfällt.

Eine von drei Kurven der Bevölkerungsentwicklung zeigt bedrohlich nach unten zur Null-Linie und suggeriert ein Aussterben Dettingens. „Man muss jetzt was machen, um das abzuwenden!“ wird beschworen, wobei das Diagramm lediglich Schwankungen von 250 Einwohner abbildet.

Bei der „grünen Brennstoffzelle“, die dort entwickelt werden soll, wissen entweder die Experten nicht, dass die Herstellung des benötigten Wasserstoffs nur mit Import des extrem klimaschädlichen fossilen Methans funktioniert, oder sie sagen es nicht.

Einseitig werden Artenschutz und Folgen für die Kaltluftströmung nur für den Fall einer Bebauung untersucht. Wie sich die Population bei der eigentlich geplanten Renaturierung entwickelt und ob günstige Folgen für die Kaltluftströmung entstehen, wurde entweder erst gar nicht betrachtet oder bewusst ausgelassen.

Dass man hier von einer Erweiterung um 25% der bebauten Fläche Dettingens redet, die die besten Ackerböden vernichtet, dass ein Großteil der Grundeigentümer nicht mitmacht und die Konsequenzen der Ansiedlung einer hochspezialisierten Technologie für die prekären Immobilienpreise würde ernst gemeinte Transparenz nicht verschweigen.

Das einzig objektive, was man an diesem Abend feststellen konnte, war Herr Hausmanns sonderbares Verständnis von Dialog: Bei einem Redeverhältnis von 105 zu 15 Min. war das kein offener Bürgerdialog, sondern ein „Verwaltungsmonolog“.

Manfred Häfele, Dettingen

Leserbrief: 42 Hektar für die Zukunft?

Zur Berichterstattung „42 Hektar stehen für die Zukunft bereit“ vom 18. November und dem Leserbrief von Herrn Hohler am 23. Dezember

Herr Hohler spricht mir voll und ganz aus der Seele, wenn er in seinem Leserbrief die Entscheidung für das geplante interkommunale Gewerbegebiet als „unzeitgemäß“ bezeichnet. Dieses soll auf dem Dettinger Hungerberg südlich der Autobahn als Fortsetzung des Gewerbegebiets Bohnau Süd entstehen. Durch die Lage auf der Anhöhe zerstört es nachhaltig das Landschaftsbild in Richtung Teck, das bisher äußerst reizvoll ist. Hinzu kommt, dass aus eben dieser Richtung nachts erfrischende Kaltluft von der Alb nach Kirchheim einströmt – bislang jedenfalls. Zukünftig werden die Bewohner von Kirchheim zu nächtlicher Stunde mit frischen Industrieabgasen beglückt.

Das vorgesehene Gebiet wird nicht nur von Landwirten für die regionale Lebensmittelproduktion genutzt, sondern täglich auch von vielen Erholungssuchenden. Wer dort zu ruhigeren Zeiten unterwegs ist, kann neben vielen Vögeln auch Rehe in Gruppen beobachten. Angesichts der Tatsache, dass Landfläche in unserer Region ein knappes Gut geworden ist, kann ich in dieser Entscheidung beim besten Willen keine zukunftsorientierte Politik ausmachen. Mir fehlt hier die nachvollziehbare Abwägung zwischen „lebenswerter Umwelt“ und „wirtschaftlichem Erfolg“. Darüber kann auch der Vorsatz, hier nur Firmen mit sogenannten Zukunftstechnologien zulassen zu wollen, nicht hinwegtäuschen.

Nach meiner persönlichen Einschätzung muss die getroffene Entscheidung nicht endgültig Bestand haben. Der Flächennutzungsplan 2035 wird vom 11.01. bis 12.03.2021 öffentlich ausgelegt. Jeder Bürger hat die Möglichkeit, die Pläne einzusehen und eine Stellungnahme abzugeben. Ich kann nur dazu ermuntern, dieses Recht wahrzunehmen und sich für eine lebens- und liebenswerte Umgebung einzusetzen.

Joachim Gübele, Kirchheim